Donnerstag, 16. Oktober 2014

Altvater Porphyrios "Gebet, Schweigen und Liebe" als Erziehungsmodell

Aus: „Ein Wort über die Erziehung der Kinder“

Altvater Porphyrios von Kavsokalyvia
Wirksam sind nur Gebet, Schweigen und Liebe. Habt ihr denn die Früchte des Gebets verstanden? Wirklich hilft die Liebe im Gebet, die Liebe in Christus. Solange ihr die Kinder nur mit menschlicher Liebe liebt, welche oft selbstsüchtig ist, wird deren Betragen schlecht sein. Aber wenn eure Liebe für einander und zu euren Kindern christlich und heilig geworden ist, dann wir es bei Euch auch keinerlei Probleme geben. Die Heiligkeit der Eltern rettet die Kinder. Damit solches geschieht, ist notwendig, dass die göttliche Gnade auf die Seelen der Eltern einwirkt. Niemand wird heilig aus sich selbst heraus. Denn letztlich erleuchtet einzig die göttliche Gnade, wärmt und macht die Seelen der Kinder lebendig.
Oft werde ich sogar aus dem Ausland angerufen, und sie stellen mir Fragen über ihre Kinder und über andere Dinge. Da rief eine Mutter aus Mailand an und fragte, wie sie sich zu ihren Kindern verhalten soll. Ich sagte: „Bete, und wenn nötig, sprich’ zu den Kindern mit Liebe. Bete doch mehr und sprich weniger. Wir alle brauchen mehr Gebet und weniger die Worte. Seien wir nicht so aufdringlich, wir sollen insgeheim beten, und erst danach sprechen, und dann wird Gott uns fühlen lassen, ob andere Menschen unsere Worte wahrnehmen. Wenn nicht, dann lasst uns nicht sprechen. Lasst uns nur insgeheim beten, da wir durch viele Worte zudringlich werden und andere zwingen, sich zu widersetzen und manchmal auch zu empören. Darum ist es besser, durch stilles Gebet sich den Herzen anderer Menschen zuzuwenden, statt ihren Ohren.
Hör’ mal, was ich dir sage: bete, und dann erst sprich. So geh’ mit deinen Kindern um. Wenn du ihnen die ganze Zeit Ratschläge gibst, dann werden diese ihnen zur Last fallen, und wenn sie heranwachsen, werden sie Druck empfinden. Gib also dem Gebet den Vorzug. Sprich mit ihnen durch das Gebet. Sag’ alles Gott, und Gott wird mit ihnen sprechen. Es ist nicht nötig, Kindern Ratschläge zu geben durch die Stimme, welche ihre Ohren hören. Du kannst auch das tun, aber vorher musst du über deine Kinder mit Gott sprechen. Sprich: „Herr Jesus Christus, erleuchte meine Kleinen. Ich vertraue sie Dir an. Du gabst sie mir, aber ich bin schwach und kann sie nicht lenken, deshalb bitte ich Dich, erleuchte sie.“ Und Gott wird mit ihnen sprechen, und sie sagen: „Oh, es wäre besser gewesen, die Mutter nicht zu betrüben mit dem, was ich getan habe“. Und das wird ihnen zum innersten Gefühl, durch die Gnade Gottes.
Gerade das ist das Ideale: dass die Mutter mit Gott redet, und Gott mit dem Kind. Sonst sprichst du, und sprichst, und sprichst… und all das saust zum einen Ohr herein, und zum anderen hinaus, und letzten Endes wird das dann als Druck empfunden. Und wenn das Kind heranwächst, kommt eine Reaktion – es beginnt sich auf die eine oder andere Weise an seinem Vater und seiner Mutter innerlich dafür zu rächen, dass sie es damals unter Druck setzten. Aber idealerweise soll sprechen die Liebe in Christus, und die Heiligkeit wirken von Vater und Mutter. Ausstrahlung der Heiligkeit, nicht menschliche Anstrengungen machen Kinder gut.
Wenn Kinder traumatisiert sind oder aus irgendeinem ernsthaften Grund leiden, dann beunruhigt euch nicht wegen ihres Widerstands und der Grobheit. In Wirklichkeit wollen sie sich gar nicht so aufführen, aber sie können nicht anders in schwierigen Augenblicken. Hinterher bereuen sie. Aber wenn ihr selbst gereizt seid oder in Zorn verfallt, dann steht ihr auf der Seite des Bösen, und der spielt mit euch allen.
Altvater Porphyrios von Kavsokalyvia
Quelle: Portal des Wortes (Портал Слово)

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