Donnerstag, 28. November 2013

Der selige Vater Meletios ist offiziell heiliggesprochen worden

Gemeinsam mit dem seligen Altvater Porphyrios ist auch der heilige Meletios von Ypseni offiziel vom Ökumenischen Patriarchat heiliggesprochen worden.

  Der selige und gott-tragende Vater Meletios wurde Ende des 18. Jahrhunderts in Lardos auf Rodos geboren. Sein Taufname war Emmanouil. Seine gottesfürchtigen Eltern Nikolaos und Stamatia erzogen ihn nach den Geboten des Herrn und lehrten ihn Gott und die Traditionen der Griechen, die sich damals unter Türkenherrschaft befanden, zu lieben und zu achten. Bereits im Säuglingsalter sah man an Emmanouil wundersame Zeichen. An Fastentagen, an jedem Mittwoch und Freitag, weigerte er sich, Milch von der Mutterbrust zu trinken. Später, als er älter wurde, verteilte er häufig Almosen an die Bedürftigen, doch die Menge der Lebensmittel in der Lagerkammer der Familie blieb immer dieselbe! Durch ein Wunder füllten sich die Krüge und Gefäße wieder auf. Seine Eltern waren erstaunt und ratlos. Doch ihr Glauben an Gott war groß und sie erkannten, dass dieses Kind ein heiliges Leben führen würde.
Vom Dorfpriester lernte er schreiben und lesen (wie es damals üblich war). Danach gab er sich eifrig dem Lesen und studieren der Heiligen Schriften hin. Besonders liebte er die Viten der Heiligen, die er in seinem eigenen Leben nachzuahmen versuchte. Er übte sich nach ihrem Vorbild im Wachen, Gebet, Fasten u.a..
In seiner Seele entflammte die Sehnsucht nach Gott. Oftmals begab er sich allein in den Wald, wo er allein war und Stille herrschte und wo er sich in Verbeugungen und in ganz-nächtliche Gebeten übte,während er viele heiße Tränen der Umkehr und der Gottesliebe vergoss. Sein Lieblingsplatz war eine Höhle nahe der Ruine des verlassenen Klosters der Allheiligen Gottesgebärerin von Ypseni.
Eines nachts sah er dort plötzlich ein außergewöhnlich helles Licht erscheinen, vom Himmel niederkommen und neben einem alten Ölbaum ruhen. Erstaunt von dieser Vision näherte er sich der Stelle und siehe da - eine alte Ikone der Gottesmutter lag dort! Er kniete sich ehrfürchtig vor ihr hin, hob sie mit seinen Händen in die Höhe und küsste sie mit geistlicher Freude und Lobgesängen.
In einer der folgenden Nächte erschien ihm die Gottesmutter, die ihm Anweisung gab, auf der Fundstelle ihrer Ikone eine Kirche zu erbauen und das alte Kloster zu ihren Ehren wiederzubeleben. Außerdem zeigte sie ihm einen Ort, wo er graben musste, um das Geld für dieses teure Unterfangen zu finden.
Tatsächlich fand der Heilige den Schatz und baute bald eine Kirche und mehrere Zellen um sie herum, den Anweisungen entsprechend. Er wurde zum Mönch geweiht, bekam seinen neuen Namen – Meletios – und ließ sich in diesem kleinen Kloster nieder, sich in der Askese übend und ein seliges Leben führend. Für seine Tugend weihte man ihn zum Priester und ernannte ihn außerdem später zum Geistlichen Vater und zum Abt des neuen Klosters.
Der Ruhm seiner Tugend verbreitete sich wie ein Lauffeuer, so dass viele Menschen zu ihm kamen und ihm zu begegnen und seine spirituellen Unterweisungen zu hören. Oftmals besuchte auch er die umliegenden Dörfer, um Gottesdienste abzuhalten und die Beichte abzunehmen. Der Geistliche trug dazu bei, dass die Menschen in ihrem Glauben gestärkt wurden und den Mut nicht verloren, waren sie doch wegen der Knechtschaft unter den Osmanen vielfältigen Verfolgungen und ungerechter Unterdrückung ausgesetzt.

Der heilige Meletios hatte inzwischen viele Gaben vom allbarmherzigen Gott erhalten, so dass er mit seinen Gebeten mit der Gande Gottes viele Krankenheilungen vollbrachte und Besessene von Dämonen befreite. Er war bekannt für seine mannigfaltigen Werke der Barmherzigkeit, half er doch auch materiell allen Bedürftigen, die ihn aufsuchten, sofern es ihm möglich war. Der Heilige selbst lebte in Armut und Enthaltsamkeit. Seine Gastfreundschaft war grenzenlos; oftmals beschützte und versteckte er von den Türken Verfolgte im Kloster, ohne sich vor den Konsequenzen zu fürchten.
Er bat die Christen zu jeder Gelegenheit inständig darum, nach den Geboten Gottes zu leben und dem Glauben ihrer Väter auch in schwierigen Zeiten treu zu bleiben. Insbesondere beharrte er darauf, dass die Christinnen keine Ehen mit Muslimen eingehen sollten, weil sie dadurch ihren christlichen Glauben und ihre nationale Identität verlören. Diese Unterweisungen kamen den Osmanen zu Ohren, die fortan auf eine günstige Stunde warteten, um ihn zu ermorden.
Anlass dafür wurde ihnen von dem Fall einer Christin gegeben, die sich auf körperliche Beziehungen mit mehreren Osmanen eingelassen hatte. Der heilige Meletios, wie auch die Ältesten des Dorfes, versuchten sie zu belehren und ihr aufzuzeigen, das ihr Verhalten Konsequenzen auf ihr weiteres Leben nach sich ziehen würde.
Doch einige der Osmanen wurden wütend, als sie davon Kunde bekamen, und gingen bei Nacht nach Lardos. Dort ermordeten sie zwei der Ältesten und wollten danach auch Meletios töten. Doch er war bereits darüber informiert worden, so dass er das Kloster rechtzeitig hatte verlassen können.
Nach diesem Vorfall geschah folgendes Wundersame: Einmal kam ein Türke zum Kloster, um den Heiligen aufzuspüren. Er sah ihn von weitem, doch es war eine wunderschöne Frau bei ihm! Der Türke hatte schmutzige Gedanken und dachte, dass es die Frau des Mönches wäre. Dann sah er sie gemeinsam in die Kirche hineingehen und ging ebenso hinterher. Doch als er eintrat war die Frau verschwunden! Seine Knie wurde zittrig und er erkannte sofort, dass es keine gewöhnliche Frau war, sonder die Gottesmutter Maria. Auf Knien bat er um Vergebung. Später hängte brachte er dem Kloster eine goldene Halskette zum Zeichen der Hochachtung dar, die bis heute auf der Ikone der heiligen Jungfrau hängt.
Ein anderes Mal beobachteten ihn Hirten des nachts dabei, wie er, als er sich unbeobachtet meinte, einen überquellenden Fluss überquerte, indem er ihn zunächst bekreuzigte und dann wie selbstverständlich auf dem Wasser lief. Dabei bedeckte ihn ein himmlisches Licht.

Das Ende des Heiligen sollte von bitteren Versuchungen gekennzeichnet sein. Ein Türke unterhielt unrechte Beziehungen zu einer Christin namens Pelagia, die geistig zurückgeblieben war und von ihm schwanger wurde. Der Türke zwang sie dazu, den heiligen Mönch als den Vater ihres Kindes anzugeben. Diese üble Verleumdung führte nach sich, dass der ehrwürdige selige Mönch zu einer Aussage in den Bischofssitz von Rodos gerufen wurde.
Meletios, der bereits ein hohes Alter erreicht hatte, ertrug diese ungerechte, unwürdige und beschmutzende Beschuldigung nicht, so dass er vor den Augen des Bischofs seinen letzten Atemzug tat. Nach seinem Entschlafen kamen die Lügen alle ans Licht und man bestattete den Körper des Heiligen im Hof der Kirche der Metropolie zu Ehren der Einführung der Gottesmutter in den Tempel.
Als später sein Grab geöffnet wurde fand man seine Reliquien wohlriechend vor, als ein Zeichen seiner Heiligkeit. Im Kloster der Ypseni werden heute das Haupt und weitere kleine Teile der heiligen Reliquien aufbewahrt.
Der Selige hat vom Herrn die Gabe erhalten, Wunder zu vollbringen. Er ist oft Kranken erschienen, die ihn um seine Fürbitten für ihre Heilung baten. 

Heiliger Meletios, bete zu Gott für uns Sünder!

Sein Fest wird (mit dem neuen Kalender) am 12 Februar begangen.

Übersetzung: Alexia Ghika-Kyriazi

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